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1. Das Altertum - S. 27

1894 - : Buchner
27 6. Land und Volk der Griechen. I. Umfang und horizontale Gestaltung von Griechen-la nd. Der im Altertum von Griechen bewohnte sdliche Teil der Balkan-Halbinsel hat etwa den Flcheninhalt des heutigen Knigreichs Bayern.1 Dieses Gebiet zerfllt naturgem in drei Teile: 1. Nordgriechenland, vom ^0. Breitegrad im Norden bis zu dem malischen und dem ambracischen Golf im Sden. 2. Mittelgriechenland, von den genannten Golfen bis zu dem tief einschneidenden korinthischen und dem saronischen Meerbusen. 3. Der Pelopounes (d. i. Pelopsinsel, heute Morea), die vom Isthmus sdlich gelegene Halbinsel. Griechenland ist besonders im Osten reich gegliedert, wo es sich gleichsam in Halbinseln und Inseln auflst. Der Peloponnes wurde von den Alten wegen seiner gezackten Gestalt, die sich von der See wie von den Bergen- aus deutlich darstellt, mit dem Blatt der Platane (des Ahorns) verglichen. Ii. G ebirge und Flsse. 1. Gebirge. Wie von den Westalpen aus der Apennin durch die italische Halbinsel zieht, so laufen von den Ostalpen ans Gebirgsketten durch die ganze griechische Halbinsel, nach dem adriatischen und jonischen Meer zu einfrmig, rauh und unzugnglich, nach dem gifchen Meer hin mannig-faltiger; die Gipfel sind meist unbewaldet, nur wenige den greren Teil des Jahres mit Schnee bedeckt. Die wichtigsten Gebirge "find: a) in Nordgriechenland: 1. der Olymp an der Grenze zwischen Macedonien und Thessalien, der hchste Berg Griechenlands (3000 ra hoch 2; bei Homer /laxgdg 'O.v/uttog, k ^er Wohnsitz der Götter). n^en^Dtymp^ schlieen sich Ossa und Pelion an (Sage von den himmelstrmeudeu Giganten); 2. der rauhe Pindns, das Rckgrat" Nordgriecheulauds; 3. der Othrys im Norden des malischen Busens; b) in Mittelgriechenland: 1. der ta; der im Altertum schmale Pa zwischen der Abdachung des ta und dem malischen Meerbusen, die Thermopylen 3, galt als Schlssel zum eigentlichen Griechenland (48(1 352, 279, 191); -- 'ty/O X 1 Bayern hat rund 76000 qkm ober' 1378 sh Meilen. ' 2 Die Zugspitze ist gleichfalls runb^3000 m hoch; boch erhebt sich der Olymp Unmittelbar aus dem Meere. ? So genannt nach bort befindlichen heien Schweselqnellen. ^?c^n xw "3. ,/vt, -,, d.

2. Kursus 3 - S. 24

1880 - : Lauteborn
Jsmtihr Ibschnitt. Mittlere Geschichte. 17. Die affen Deutschen. Unser Vaterland war in früheren Zeiten ein rauhes, unwirtbares Land. Ungeheure Wälder deckten es von einem Ende bis zum andern. Die Flüsse schwersten wild über ihre Ufer hinweg und bildeten Sümpfe und Moräste. Menschenhände hatten noch wenig gethan, die Fluren fruchtbar zu machen. Man fand nur Hafer, Gerste, Waldbeeren, wildes Obst, Rettiche und Spargeln. Lichte Bergabhänge oder grasreiche Bergflächen dienten als Viehweiden. Die Wälder bargen den gewaltigen Ur, den gefräßigen Wolf und den grimmigen Bären. Auf den Seeu und Sümpfen sammelten sich Scharen von Waffervögeln. Die alten Deutschen — von den Römern Germanen genannt — waren große, stattliche Leute mit blauen Augen und goldblonden Haaren. Von Jugend auf härteten sie ihren Körper auf alle mögliche Weise ab. Halbnackt liefen die Knaben umher und gewöhnten so frühzeitig die Haut an Nässe und Kälte. Die Erwachsenen kleideten sich in Tierfelle. Ihre hauptsächlichste Beschäftigung war die Jagd, ihre größte Lust der Krieg. Die alten Deutschen wohnten nicht in Städten und Dörfern, sondern in einzeln liegenden Hütteu. Ackerbau und Viehzucht überließen sie den Weibern und Knechten. Die Männer ergaben sich im Frieden der trägen Ruhe. Sie lagen meist auf einer Bärenhaut und

3. Das Altertum - S. 39

1883 - : Kirchheim
Die Phönizier. Land. Religion. Baal. Moloch. 39 verbrennen, was ein großer Frevel war, da die Perser das Feuer für göttlich hielten. Ägypten wurde nun persische Provinz und hatte viel Druck zu ertragen, weil die Verehrung der Tiere, wie die Religion der Ägypter sie gebot, den Persern ein Greuel war. Iii. D i e Phönizier. 1. Das Land der Phönizier bestand ans einem schmalen Küstenstrich am mittelländischen Meere, im südlichen Syrien, der sich in einer Länge von ungefähr 32 Meilen und in einer Breite von 1j2—3 Meilen vom Gebirge Libanon bis zum Vorgebirge Karmel erstreckt. Das Klima ist verschieden: Tropenhitze in den Tiefthälern und zu gleicher Zeit Frühlingslüfte in den Bergen. Nach den arabischen Dichtern trügt der Libanon ans seinem Haupte den Winter, auf feinen Schultern den Frühling, in seinem Schoße den Herbst, und zu seinen Füßen schlummert der Sommer. Das Land ist reich an den mannigfaltigsten Produkten. Neben den besten Getreideanen, den feinsten Früchten und dem Weinstock, gedeihen Zuckerpflanzungen und Balsamstauden. Die Alten nennen das Land eine im bunten Farbenschmuck der verschiedenartigsten Blumen prangende Wiese, begrenzt von fruchtbaren Obstbäumen und Weingärten; im Mittelalter wird es ein Paradies genannt, mit Ufern, „wie man schönere und lustigere nicht sehen könne." 2. Die Kcligion der Phönicier. Gleich der ägyptischen, war auch die phönizifche Religion vorzugsweise Gestirnbienst. Verehrt würden insbesonbere die Sonne, der Monb und die Erbe, die erstere, nach ihren verschobenen Erscheinungsweisen und Wirkungen, als Frühlings-, Sommer- und Herbstfomte, unter verschobenen Namen und auf verfchiebene Weise. Der höchste Gott war Baal ober Belns, welchen sie für den Geber des Lichtes hielten. Ihm gegenüber steht Moloch, der Gott des vernichtenden Feuers und des Todes, in dessen greuelvollem Dienste Menschenopfer die Hauptrolle spielen. Dargestellt wurde Moloch unter der Gestalt eines Menschen mit ausgestreckten Armen und einem Stierkopf, bett eine Krone schmückte. Diese Molochsäule war aus Erz ober Thon geformt und hohl; in die ausgebreiteten Arme würden die zum Opfer bestimmten Kinder gelegt, worauf das Götzenbilb

4. Der Weltkrieg 1914/16 - S. 9

1916 - : Velhagen & Klasing
Er erstreckt sich von Norden nach Süden in einer Länge von etwa 40 km und hat eine Breite von 8—12 km. Junge Buchen, Eichen, Erlen, Birken und Stechpalmen bilden ein dichtes Gebüsch. Um die wenigen großen Bäume schlingen sich Efeu und Waldrebe. Wege sind selten und schlecht. Bei Regenwetter bleiben Menschen und Fuhrwerk im lehmigen Boden und in grundlosen Sümpfen stecken. Hier tobt nun seit Ende September 1914 der Kampf. Er gilt der Festung Verdun. Die Deutschen, die von Norden nach Süden vordringen, wollen die Eisenbahn von Paris nach Verdun erreichen und die Festung von Westen abschließen. Die Franzosen suchen natürlich Verdun zu retten. Als die Deutschen im September gegen den Wald vorrückten, fanden sie ihn besetzt und durch befestigte Waldhütten, Gräben und Drahtverhaue so ver- schanzt, daß er schwerer einzunehmen ist als eine Festung. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich auch einzugraben und einen langwierigen Stellungskrieg zu führen. Offiziere und Mannschaften leben in Erdhöhlen und bombensicheren Unterständen. Von da geht es dann nach vorn in die Schützengräben, die oft nur wenige Meter von denen des Feindes entfernt sind. Wer sich dem Gegner zeigt, ist natürlich verloren. Darum kann man sich nur durch Laufgräben und Sappen voranarbeiten. Ist man bis auf 6—8 m an den Feind herangekommen, so werden Stollen zur Aufnahme einer Sprengladung vorgetrieben. Die Franzosen machen es natürlich auch so. Wer zuerst fertig ist, sprengt die Gegner im ersten Graben in die Luft. Sturmabteilungen, ausgerüstet mit Bajonett, Handgranaten, Drahtscheren und Äxten, springen vor und werfen den bestürzten Feind zurück, einmal nur 30 m, ein andermal 1000 m. Dann heißt es, sich in der gewonnenen Stellung einrichten und sichern und einen neuen Angriff vorbereiten. So geht es nur langsam und mühsam vorwärts. Aber die Unsern haben sich doch ein gut Stück nach Süden vorgearbeitet. Nachdem die Truppen, die unter dem Oberbefehl des deutschen Kronprinzen stehen, noch am 13. Juli die feindliche Höhenstellung in einer Breite von drei und in einer Tiefe von einem Kilometer gestürmt und dabei über 7000 Gefangene gemacht haben — für die Argonnen ein bedeutender Erfolg —, beherrschen die Unsern eine wichtige Verbindungsstraße im Walde und sind von der Eisenbahn Paris—verdun nur noch 10 km entfernt, können sie also unter Feuer nehmen. Die Winterschlacht in der Champagne. (16. Februar bis 10. März 1915.) Um die Deutschen von der Eisenbahn abzuhalten, unternahmen die Franzosen häufig sowohl westlich als östlich vom Argonnerwald, von Ehalons und Verdun, Vorstöße gegen die deutschen Stellungen. Besonders heftig waren die Kämpfe von Mitte Februar bis Mitte März, die sich den Eisenbahnknotenpunkt Vouziers zum Ziel gesetzt hatten. Gegen die nach Süden weit vorgreifende deutsche Front, die hier weder durch Strom noch durch Berg geschützt war, wurden 200000 Mann ohne Rücksicht auf Opfer angesetzt. Furchtbar war das Feuer der Artillerie. Oft flogen innerhalb 24 Stunden mehr als 100000 Granaten in die deutschen Stellungen, vernichteten die Drahthindernisse, verwandelten die Schützengräben in flache Mulden und durchschlugen die Unterstände. Wenn dann das Höllenfeuer aufhörte oder verlegt wurde und die Franzosen zum Sturm vorgingen, krochen unsere Tapferen aus ihren Höhlen und Erdlöchern, aus Trümmern, Rauch und Staub hervor und schlugen den Angriff ab. Aber Kahnmeyer u. Schulze, Der Weltkrieg. 2

5. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 1

1907 - : Velhagen & Klasing
I. Zustände in Deutschland zur Zeit der ersten Kämpfe mit den Römern. \. Land und Bewohner. 1. Land. Vor etwa 2000 Jahren hatte unser Vaterland ein ganz anderes Aussehen als heute. Da fand man keine Stadt, kein Dorf „mit geschlossenen Häuserreihen", keine Brücke, keinen schön gebahnten Weg. Das Land „starrte von rauhen Wälderu und unwirtlichen Sümpfen." Die Flüsse waren meist nicht sehr tief, wohl aber sehr breit; denn kein Damm engte sie ein, und bald hier, bald dort wühlten sie sich ein neues Bett. Hin und wieder sah man einen Germanen in einem Einbaum (Kahn aus einem ausgehöhlten Baumstamme) über die Gewässer rudern. — Edle Obstbäume gab es im Lande nicht. Man mußte sich mit herben Holzäpfeln und Holzbirnen begnügen. Der Wald lieferte Beeren aller Art, und das kleine Ackerfeld brachte Mohrrüben und Rettiche, Kohl und Zwiebeln, Hafer und Gerste hervor. Die Weideplätze prangten in üppiger Fülle und gewährten den grasenden Rindern und Pferden saftige Kost. Im Dickicht der Wälder fanden Wölfe, Bären, Elentiere, Auerochsen, Wildschweine, Hirsche und Rehe ein sicheres Versteck. (Namen wie Wolfshagen, Bernburg, Auerberg u. a. erinnern noch an jene Zeiten.) 2. Bewohner. In dieses rauhe Land waren schon lange vor Christi Geburt die Germane» (— Nachbarn) eingewandert. Woher sie gekommen, wird nirgends berichtet; doch hat man aus ihrer Sprache geschlossen, daß sie aus Asien stammen Germanisches Gehöft. Kahnmeyer u. Schulze, Geschichte für Knabenschulen. Iii. 1

6. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 14

1907 - : Velhagen & Klasing
— 14 — 2. Schlacht im Teutoburger Walde. „Während nun Varus ganz zuversichtlich war, empörten sich zuerst der Verabredung gemäß etliche entferntere Stämme," und bald erhielt er die Kunde von einem Aufstande an der Ems. Das war so geplant worden, um Varus und fein Heer recht tief in die Wälder hineinzulocken. „Als varus aufbrach, begleiteten ihn Hermann und Segimer, die beiden Häupter der Verschwörung, noch eine Strecke, dann aber blieben sie zurück, angeblich, um Bundesgenossen zu werben und sie ihm zuzuführen. Nachdem sie die ^ilfsmacht, die schon an einem bestimmten platte bereit stand, an sich gezogen hatten, rückten sie gegen Darus cor. Die Gebirge, in denen sich jetzt Darus befand, waren fchluchtenreich und zerklüftet. Die Hermannsschlacht. die Waldungen dicht und voll riesiger Baumstämme. Die Römer führten auch wie im Frieden viele Wagen und Lasttiere mit sich, und Kinder, Weiber und Diener folgten ihnen. Dazu kam Regen und heftiger Wind, und der schlüpfrig gewordene Boden fowie die Wurzeln und die umgestürzten Baumstämme gestatteten nur unsichere Tritte. In dieser Not sielen die Feinde ans den dichten Wäldern über die Römer her. Der Wege besser kundig, umzingelten sie die Römer von allen Seiten und beschossen sie mit ihren Pfeilen und Speeren anfangs aus der Ferne, dann aber rückten sie ihnen dichter auf den Leib. Die Römer erlitten großen Verlust, ohne den Feinden etwas anhaben zu können. Als sie einen tauglichen Platz fanden, schlugen sie ihr Lager auf, verbrannten die Mehrzahl ihrer wagen und anderes, was sie entbehren konnten, oder ließen es zurück und zogen dann am anderen Tage in besserer (Ordnung weiter. Sie waren so glücklich, bis

7. Bd. 3 B = Oberstufe d. Mädchen, (7. - 9. Schulj.) - S. 207

1911 - : Crüwell
207 7. Urtò wieder faßt der Bauer Hüt fester Hand' den s?flug Und spricht: „Lr war der Beste, Den unser Boden trug!" 8. Dann zieht die Furchen schweigend Der alte Ujann und sinnt, Und über seine Wange Lin Heller Tropfen rinnt. 120. Des Kaisers Bild. von paui Keiler. A m Eismeerstrande, im hohen Nord, Im einsamen Fischerhanse, Dran der Gletscher grenzt und der blaue Fjord, In enger, ärmlicher Klause — Ein Bild hängt an der gebräunten Wand, Ein Denkmal aus sonnigen Tagen, Da das Kaiserschiff aus dem deutschen Land Am Strande Anker geschlagen. 2. Und im Syrerlande, im fernen Süd, Der Reiter mit Schwert und mit Lanze, Der einsam durch Wüste und Steppe zieht, Er träumt von vergangenem Glanze — Ein schimmerndes Bild sieht morganengleich Vor seinem Aug’ er erstehen; Von dem Tage träumt er, da groß und reich Sein grünes Damask’ er gesehen. 3. Was die Fremde ehrt, ist der Heimat wert; Des Kaisers Bild ist zu finden Im Fürstenschlosse, am Bürgerherd, Im Hüttlein von Moos und von Rinden. Oft grüßt es ein leuchtendes Augenpaar: „Schau gnädig herab du, mein Kaiser; Zum Kaiserfeste im Januar Dann schmücken dich grünende Reiser!“ 4. Des Kaisers Bild, wie kein Maler es malt, Wie s nimmer ein Bildner ersonnen, Aus deutschen Herzen es widerstrahlt Wie Lichtschein aus lauterem Bronnen.

8. Bd. 3 B = Oberstufe d. Mädchen, (7. - 9. Schulj.) - S. 614

1911 - : Crüwell
614 haben sich als trügerisch erwiesen. Das sicherste Schutzmittel ist immer, die Merkmale der wenig verschiedenen giftigen Schwämme kennen zu lernen; denn es gibt giftige Pilze, bei denen ein hinzu- gebrachter silberner Lössel sich nicht färbt. Dazu gehört z. B. der Fliegenpilz. Nun nehme man ältere und einige Tage liegen ge- bliebene Champignons zum Kochen, füge jetzt wieder einen reinen silbernen Löffel bei und — der Löffel läuft diesmal an. Man würde also die Champignons als giftig wegschütten und die Flie- genpilze zur Mahlzeit wählen. Aber welches Unheil würde man damit anrichten! Verdächtig oder ungenießbar sind im allgemeinen alle Pilze von ekelhaftem, fauligem Geruch und scharfem, zusammenziehendem Geschmack. Aber der Knollenblätterschwamm z. B. hat keineswegs einen unangenehmen Geruch und einen milden, nußkernähnlichen Geschmack und ist doch der giftigste der deutschen Hutpilze. Auch die Farbe ist trügerisch. Es gibt eßbare und giftige Pilze von allen Farben, und Pilze, die beim Zerbrechen ihre weiße Farbe in Blau verändern, sind nur teilweise zu verwerfen. Daß die eßbaren vorzugsweise au freigelegenen Stellen, die schädlichen an dunkeln Plätzen, im feuchten, dichten Gehölze auftre- ten, ist ebenfalls nicht stichhaltig. Mit einem Worte, die allgemei- nen Kennzeichen der Giftigkeit der Pilze sind samt und sonders un- zuverlässig. Man muß die Pilze an ihren eigentümlichen Merkmalen un- terscheiden lernen, wenn man sich nicht der größten Gefahr aussetzen will; Kenntnis ist das beste Mittel. Deshalb beschränke man vor- erst den Pilzgenuß auf euge Grenzen und wähle aus der großen Masse nur die leicht bestimmbaren heraus. 3. Wie ui ent Pilze sammelt. Man sammelt die Pilze am besten im Spätsommer und Herbst, einige auch im Frühjahr, wie es eben die Wachstumszeit mit sich bringt. Im Walddickicht oder auf modrig riechendem Boden suche man keine Pilze. Am besten sind junge Pilze, die in Nadelwäldern auf sandigem, mit niedrigem Moos überzogenem Boden oder auf Wiesen und Triften stehen. Übelriechende oder durch Maden ganz zerfressene sowie durch anhaltenden Regen erweichte sind auf jeden Fall schädlich. Man lasse die eingesammelten Exemplare nicht etwa bis zum nächsten Tage ungereinigt stehen, sondern putze sie unver- züglich beim Nachhausekommen. Ter Pilzkenner lernt die bevorzugten Plätze der Pilze rasch kennen. Er weiß, daß sie an den Südseiten der Berge, wo Wärine

9. Bd. 3 B = Oberstufe d. Mädchen, (7. - 9. Schulj.) - S. 25

1911 - : Crüwell
25 Lockrufen über die Felder fliegen, kaum als Schatten erkennbar die Menschen, die aus den Ackern arbeiten. Der Nebel schlägt in die Kronen der Birken, klatscht dumpf zur Erde hernieder und reißt gelbe Blätter mit sich herab, die schwer, ohne lustiges Kreiseln, zu Bodeu fallen; eine trostlose, entsagungs- volle Stimmung begleitet jeden Schritt. Dann kommt eine Bewe- gung in die Nebelmasse; sie teilt sich, wogt hin und her, enthüllt die Weite, verschleiert sich wieder, wickelt die Nähe und die Ferne fester in weiße Undurchsichtigkeit, preßt sich schwerer aus den Boden, kriecht dichter aus der Erde, wallt in langsamen Wogen, strudelt in wilden Wirbeln und steht abermals fest wie eine Mauer. Dann, mit jähem Anprall, bricht die Sonne hervor, schlügt im Bunde mit einem frischen Winde den Nebel in die Flucht, treibt ihn über die Felder, jagt ihn durch die Hecken, hetzt ihn über die Heidhöhen. Die Stämme der Birken an den Straßen blitzen wie blankes Silber, ihre fahlen Kronen schimmern wie helles Gold; die Brom- beerbüsche am Graben sind in rote Glut gehüllt, die Espen an der Viehtränke haben Blätter aus gelbem Glase bekommen. Noch liegt der Nebel in dem Moore, aber immer mehr tauchen aus ihm die taubeperlten Föhren hervor, das Sonnenlicht in tausend Strahlen widerspiegelnd; ringsumher in der weiten Heide leuchtet das goldeue Laub der Birken, hier halb verschleiert von den letzten Nebelfetzen- dustumsponnen und hauchumwebt, dort lichtumflossen und glut- umloht, Die Ferne ist ein wunderbarer Farbentraum und die Nähe voll kostbarer Kleinodien; in den Zweigen der starren Wacholder- Hangen die übertauten Spinnennetze und blitzen und blinken, vom Winde gerührt, wie Feengewebe; rosenrot sind die Moorbeerbüsche, kupferrot die Heidelbeerstauden; überall im Moose funkeln zwischen silbern schimmernden Blättern die roten Kronsbeeren, wie goldblonde Haare wehen die gelben Halme, und wie rote und gelbe Blumen prunken die Schirnre der Schwämme. Nie ist die Heide herrlicher als nur diese Zeit, und nie ist sie weniger besucht; die Nebel in der Diese, die Wolken in der Höhe schrecken die Menschen von ihr ab; nur der Füger, der hinter seinem Hunde durch die Heide streift, den schnellen Hasen zu erlegen und das flüchtige Birkwild, lernt die Heide in ihrem Herbstgewande aus Goldbrokat kennen, vergißt über ihrer Schönheit oft Wild und Weidwerk, sieht nicht, daß der Hund schon lange fest vorsteht, und verpaßt im Schauen Hasen und Hahn. Aber besser ist es, ein Stück Wild^zu verpassen, als der Heide hohe Zeit; der letzte Lichtmonat des Jahres welkt seinem Ende entgegen, der Laubriß naht heran,

10. Bd. 3 B = Oberstufe d. Mädchen, (7. - 9. Schulj.) - S. 236

1911 - : Crüwell
236 Es steht hier zuerst ein Wirtshaus, der Kleine Gabelbach genannt. Ein Forstaufseher wohnte darin mit seiner biedern, trefflichen und selbst in ihren vorgerückten Jahren noch mun- ter beweglichen und hübschen Frau. Dieses Forst- und Wirts- haus steht unter hohen Tannen und grüßt den Wanderer statt eines Schildes mit folgendem Distichon: „Freudig trete hier ein, und froh entferne dich wieder! Ziehst du als Wandrer vorbei, segne die Pfade dir Gott!“ Die Sonne schien auf das hübsche Häuschen und die hohen Tannen und den kleinen Gartenfleck davor, und won- nige Wärme voll Wohlgeruchs aus den Wäldern war um uns, als wir den Weg fortsetzten nach dem Großen Gabelbach. Nicht zweihundert Schritte weit vom Großen Gabelbach ist eine aus Brettern gezimmerte Hütte, die jetzt von dem um- gebenden Tannenwuchse fast ganz zugedeckt erscheint. Die Fenster fehlen oder sind lückenhaft; die Tür steht weit offen, dem Regen sowohl und dem Winde als dem Sonnenscheine, der sich nur spärlich durch die dichten, dunkeln Zweige stiehlt. Der untere Raum stellt sich als ein fünfeckiges Gemach dar mit Holzgebälk, halbvermoderten Schränken in der Wand und den Spuren eines Kamins. Ein Treppchen führt hinauf in das obere Gemach, des etwas freier liegt und auf dessen Boden der Sonnenschein spielte, da wir es betraten. Einsam, tief einsam ist es hier oben, und nur das Rauschen und Brausen in den Wipfeln war vernehmbar, herannahend und wieder fort- ziehend wie aus weiten und fernen Ewigkeiten. Dieses ist das Goethe-Häuschen. Hier, in dieser dürf- tigen, weltentlegenen Bretterhütte hat er im September 1783 mehrere Tage und Nächte einsam zugebracht — er, damals schon der Busenfreund eines Fürsten und der Bewunderte sei- nes Volkes. Es ist uns nicht gegeben, in die Geheimnisse jener Tage zu dringen. Allein sie müssen Tage des höchsten Glücks für ihn gewesen sein, jener „Wonne der Wehmut“, wo die Seele des Menschen versinkt in die selige Gemeinschaft mit der Natur. Am Abend oder in der Nacht eines dieser Tage war es, wo er an die Bretterbekleidung dieser Hütte neben dem Fenster die Zeilen schrieb, welche die deutsche Dichtung seitdem als einen ihrer köstlichsten Schätze bewahrt:
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